Soundtrack zum Sex (8)
Heute von meiner Lieblingsübersetzerin Kirsten Borchardt:
Guter Sex braucht keinen Soundtrack! Aber die beste Musik ist die, mit der man sozusagen Sex haben kann, so wie mit den Riffs von „Whole Lotta Love“ oder „Children Of The Revolution“. Songs, bei denen man die Augen schließen und irgendwelche unanständige Bewegungen machen möchte, auch oder gerade dann, wenn kein anderes menschliches Wesen in der Nähe ist, das man attraktiv findet. Komischerweise fallen in diese Kategorie bei mir neben Glam- und Hardrock auch Marc Almonds frühe Platten und vor allem das Gesamtwerk von Suede. Und lange Gitarrensoli.
Aber darum geht es ja nicht bei den Soundtracks zum Sex. Die müssen an sich gar nicht selbst so sexy sein, viel wichtiger ist ein schön entspannter Groove und möglichst wenig dominanter Gesang – schließlich will ich ja nicht mittendrin an die Liebesprobleme oder –freuden anderer Leute, an die soziale Schieflage in Großbritannien oder an das harte Leben im Knast erinnert werden, auch wenn ich die Stimmen von Jarvis Cocker oder Johnny Cash an sich ziemlich erotisch finde. Mein persönlicher Favorit fürs Schlafzimmer sind daher die Happy Mondays mit ihrem Album „Pills’n Thrills’n Bellyaches“, trotz des eher unerotischen Titels, und viele andere Sachen aus der Zeit des Manchester-Raves. Vielleicht liegt’s am Ecstasy …