Halleluja!
Es gibt nur wenige Singer-Songwriter, die von sich sagen können, dass sie in einem Anzug geboren worden. Einer, dem man das sofort abnimmt, ist der kanadische Gentleman Leonard Cohen, der in den Sechzigerjahren mit seinen einfühlsamen Songs die Herzen von Mädchen und Frauen nicht im Sturm, sondern auf die langsame Tour eroberte und längst auch von deren Freunden und Männern verehrt wird, wie kein anderer noch lebender Dichter. Die renommierte britische Musikjournalistin Sylvie Simmons ist seit ihrer Jugend ein Fan von ihm, himmelt ihn in ihrer Biografie „I’m Your Man — Das Leben des Leonard Cohen“ (btb) jedoch nicht an wie ein Backfisch, sondern beschreibt ihn als kultivierten Womanizer und melancholischen Poeten, der dem Showbusiness immer wieder eine Absage erteilte und jahrelang zurückgezogen auf einem Berg meditierte, weil ihm jeglicher Starkult zuwider war und er unter starken Depressionen litt. Und dem es am Ende seines Lebens umso mehr Freude bereitet, gemeinsam mit Freunden und Vertrauten die Welt zu bereisen und mit tiefer Stimme seine ewig schönen Lieder über all die Suzannes und Mariannes zu singen — die Sylvie Simmons ebenso interviewt hat wie den Entdecker der Langsamkeit. Halleluja!